Primarschule Martigny-Combe
Kampagne zur Wahl der Schülerinnen und Schüler des Eco-Komitees
Schritt 1 : Bildung eines Eco-Komitees
Um Teil des Eco-Komitees zu werden, organisierten interessierte Schülerinnen und Schüler der 4. und 5. Klassen ihre eigene Wahlkampagne. Sie legten ihre Positionen und Beweggründe dar, um die Stimmen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler und der restlichen Schulgemeinschaft zu gewinnen. Dabei bauten die Kandidierenden ihre argumentativen Fähigkeiten aus und lernten, wie eine Wahlkampagne in der Praxis funktioniert. Das Eco-Komitee blieb während des ganzen zweijährigen Projekts offen für neue motivierte Mitglieder, die dazustiessen.
Ein fächerübergreifendes Projekt mit starken Verbindungen zum Lehrplan
Schritt 5 : Verknüpfung mit dem Unterricht
Das Eco-Schools-Projekt förderte die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler durch eine fächerübergreifende Herangehensweise, insbesondere in folgenden Bereichen des Westschweizer Lehrplans (Plan d’études romand): Gesundheit und Wohlbefinden, Zusammenleben und Ausübung von Demokratie sowie (soziale, wirtschaftliche und ökologische) Wechselwirkungen. Zahlreiche Aktionen wurden mit dem Unterricht verknüpft, zum Beispiel: Schreiben einer Argumentation im Französischunterricht, Berechnung von Abfallmengen im Mathematikunterricht oder Entwicklung einer Ausstellung über Abfall, welche den naturwissenschaftlichen Unterricht mit dem bildnerischen Gestalten und Medien und Informatik verknüpfte.
Enge Einbindung der Schulgemeinschaft und der Aussenwelt
Schritt 6 : Informieren und involvieren
Im Eco-Komitee waren verschiedene lokale Akteurinnen und Akteure vertreten: die Gemeinde, die schulergänzende Betreuung, der Hausdienst und Eltern von Schülerinnen und Schülern.
Für ein Projekt im textilen Gestalten wurde die ganze Schulgemeinschaft mobilisiert: Die Lernenden stellten Furoshiki her – nach einer traditionellen japanischen Technik gefaltete und geknüpfte Tücher – um den Verpackungsabfall zu minimieren. Die jüngeren Kinder schnitten die erklärenden Etiketten aus und verzierten sie, während die älteren Lernenden die Stoffe nähten. Nach dem Abfallprojekttag nahmen alle 189 Schülerinnen und Schüler sowie die Lehr- und Begleitpersonen ein Furoshiki mit nach Hause.
Und wie weiter?
Die Primarschule Martigny-Combe möchte die Hauptaktionen ihres Projekts (zum Beispiel die Zero-Waste-Zwischenmahlzeiten, wiederverwendbares Geschirr bei jeder Veranstaltung, Abfallsammelrunden usw.) weiterführen und in der Schulkultur und der Funktionsweise der Schule verankern. Diese Aktionen werden auch den anderen Schulen der umliegenden Gemeinden (écoles de l’Arpille) vorgeschlagen, um die Lehrpersonen dieser Schulen zur Teilnahme zu ermutigen.
Das Projekt im Überblick
Name des Schule: Primarschule Martigny-Combe
Art der Schule: öffentlich
Schulstufe: Zyklus 1 bis 2 (4-12 Jahre)
Anzahl der beteiligten Schülerinnen und Schüler: etwa 200
Thema: Abfall
Projektdauer: September 2019 – Juni 2021
Testimonial
«Mir persönlich hat die Arbeit an diesem Projekt sehr viel Spass gemacht und ich bin stolz darauf, dass die Primarschule Martigny-Combe die Eco-Schools-Auszeichnung erhalten hat. Ich hoffe auch, dass andere Schulen unserem Beispiel folgen und sich an der Realisierung von schönen Projekten wie diesem beteiligen, deren Einfluss positiv und wichtig für alle ist.»
Florence Voutaz, Gemeinderätin, Martigny-Combe