Das Eco-Komitee interessierte sich für die Mahlzeiten in den Schulmensen und musste feststellen, dass sowohl bei der Abfalltrennung als auch bei der Auswahl der Lebensmittel, die nicht immer saisonal und regional waren, Verbesserungspotential besteht.

ALLEN DIE MÖGLICHKEIT GEBEN, SICH EINZUBRINGEN – GEMEINSAM ÜBER NACHHALTIGERES ESSEN NACHDENKEN – LERNEN BEIM GEMEINSAMEN ZUBEREITEN DER PAUSENVERPFLEGUNG                                                                                                                                                                                                                                                             

Internationale Schule Genf, Campus des Nations, Standort Pregny

Allen die Möglichkeit geben, sich einzubringen

Schritt 1: Bildung eines Eco-Komitees

Um die Mitwirkung der Schülerinnen und Schüler am Eco-Schools-Projekt am Standort Pregny der Internationalen Schule Genf zu fördern, erfolgte die Wahl der Mitglieder des Eco-Komitees auf partizipative Weise: Zu Beginn des Schuljahres wurde jede Klasse von der Eco-Schools-Koordinatorin besucht, die ihnen das Projekt vorstellte. Interessierte Kinder waren dazu aufgefordert, eine Zeichnung oder ein Video anzufertigen, um ihre Motivation für die Mitarbeit im Eco-Komitee darzulegen. Ein bis zwei Kinder wurden schliesslich ausgewählt, um ihre Klasse im Eco-Komitee zu vertreten. Die Eltern wurden über einen Newsletter eingeladen, dem Eco-Komitee beizutreten.

«Durch diesen Prozess lernten die Kinder, wie man argumentiert und gute Gründe für ihr Interesse an der Rolle der Eco-Botschafter anführt. Es hat uns auch erlaubt, den Schülerinnen und Schülern Verantwortung zu übergeben. Jeden Donnerstag in der Mittagspause kommen sie zusammen, um mit der Eco-Koordinatorin zu diskutieren und eine Eco-Versammlung vorzubereiten, bei der mit der ganzen Schule die verschiedenen geplanten Massnahmen besprochen werden.»

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Gemeinsam über nachhaltigeres Essen nachdenken

Schritt 2: Durchführung einer Nachhaltigkeitsanalyse

Das Eco-Komitee interessierte sich für die Mahlzeiten in den Schulmensen und musste feststellen, dass sowohl bei der Abfalltrennung als auch bei der Auswahl der Lebensmittel, die nicht immer saisonal und regional waren, Verbesserungspotential besteht. Der Betrieb der Mensen konnte daraufhin auf einen nachhaltigeren Ansatz ausgerichtet werden und wird nun von einem Unternehmen mit dem Label für ausgewogene Ernährung «Fourchette verte» betrieben. Gleichzeitig nahmen die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Znünis unter die Lupe, um herauszufinden, ob es sich um «Eco-Znünis» handelt, und zwar anhand von vier Kriterien: Wie ist der Znüni verpackt? Wie ist er gereist? Ist er gesund? Ist er saisonal? Es stellte sich heraus, dass nur wenige der Znünis die Kriterien zufriedenstellend erfüllten. So kam das Eco-Komitee auf die Idee, den Klassen vorzuschlagen, ihre Znünis von nun an gemeinsam zuzubereiten.

«Während der Eco-Versammlungen haben wir viel an den vier Kriterien gearbeitet. Für die Schülerinnen und Schüler war es wichtig, sich mit den vier Kriterien auseinanderzusetzen, damit sie einen Eco-Znüni erkennen können. Das Ergebnis war das grosse Engagement der Kinder in der Znünipause: Sie inspizierten die Verpackungen, die Herkunft der Lebensmittel usw. und hinterfragten sich selbst.»

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Lernen beim gemeinsamen Zubereiten der Pausenverpflegung

Schritt 5: Verknüpfung mit dem Unterricht

Jede Woche bringen die Schülerinnen und Schüler abwechselnd Lebensmittel mit, um «Eco-Znünis» für die ganze Klasse zusammenzustellen. Die Kinder bereiten den Znüni gemeinsam zu und bauen dabei verschiedene Kompetenzen auf: Die Frage nach Mengen bei der Zusammenstellung der Pausenverpflegung ermöglicht es ihnen, ihre mathematischen Fähigkeiten zu entwickeln. Die Essenszubereitung schult ihre Feinmotorik und fördert ihre Selbstständigkeit. Das Erlernen der Konzepte des Teilens und der Fürsorge für andere ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil dieser Erfahrung. Darüber hinaus beschäftigt sich jede Klasse in thematischen Forschungseinheiten mit verschiedenen Umweltfragen.

«In unserem Grundschulprogramm arbeiten wir mit Forschungseinheiten. In der Kleinkindklasse widmet sich die Einheit mit dem Titel ‘How we organise ourselves – Products and processes’ Lebensmitteln und deren Herkunft. In der 1. Klasse (5-6 Jahre) gibt es eine Forschungseinheit mit dem Titel ‘Wie die Welt funktioniert’, die sich mit dem Lebenszyklus von Tieren, Pflanzen, lebenden und nicht lebenden Dingen beschäftigt. In der 2. Klasse (6-7 Jahre) trägt die Forschungseinheit den Titel ‘Sharing the planet’ und behandelt die Welt der Pflanzen und ihren Nutzen für den Planeten und andere Lebewesen.»

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