Um den bewussten Umgang mit Energie in der Schulgemeinschaft zu fördern, erarbeitete das Eco-Komitee einen ausgewogenen Aktionsplan.
DURCHFÜHRUNG EINER NACHHALTIGKEITSANALYSE – ERSTELLEN EINES AKTIONSPLANS – ÜBERPRÜFEN UND EVALUIEREN
Projektbeispiel Internationale Schule Genf la Châtaigneraie - Sekundarstufe
Eine umfassende Analyse – Dank Fragebögen und Schüler*innen-Rechercheteams
Schritt 2: Durchführung einer Nachhaltigkeitsanalyse
Was weiss die Schulgemeinschaft über nachhaltige Energienutzung? In welchen Bereichen können wir Energie sparen? Diese Fragen erörterte das Eco-Komitee der internationalen Schule Genf La Châtaigneraie, indem es Fragebögen sowohl an die Schülerinnen und Schüler als auch an deren Eltern verschickte. Gleichzeitig wurden die Schülerinnen und Schüler selbst aktiv. In kleinen Gruppen befragten sie die Lehrpersonen und Schulangestellten zum Thema Energie. Die Resultate liessen aufhorchen: Nicht nur die Schülerinnen und Schüler wussten wenig über nachhaltige Energieformen. Auch die Lehrpersonen waren sich der Auswirkungen ihrer täglichen Handlungen nicht bewusst.
Um die Schulgemeinschaft über diese Resultate zu informieren, erstellten drei Schüler aus dem Eco-Komitee ein kurzes Informationsvideo. «Diese Initiative hat Früchte getragen. Alle wussten nun, woran wir arbeiten müssen». sagt der Eco-Schools Koordinator des Projekts.
Den Energieverbrauch entdecken und erleben
Schritt 3: Erstellen eines Aktionsplans
Um den bewussten Umgang mit Energie in der Schulgemeinschaft zu fördern, erarbeitete das Eco-Komitee einen ausgewogenen Aktionsplan. Für die Lehrpersonen wurde ein Handbuch mit praktischen Tipps im Umgang mit Energie erarbeitet. Die Schülerinnen und Schüler erforschten in einem neu geschaffenen Modul im Fach Naturwissenschaften ihren Energieverbrauch und Möglichkeiten zu dessen Reduzierung. Zusätzlich versorgte das Eco-Komitee die gesamte Schulgemeinschaft im wöchentlichen Newsletter mit «Eco-Bytes», interessanten Informationen und praktischen Tipps rund um das Thema Energie.
Mit weiteren Aktionen machte das Eco-Komitee das Thema erlebbar und bot der Schulgemeinschaft Möglichkeiten für nachhaltiges Handeln. Am «Arctic Day» wurden die Heizungen in der Schule gedrosselt. Dick eingepackt in warme Winterkleider erlebte die Schulgemeinschaft, wie es sich anfühlen kann, wenn die Energie knapp wird. Mit einem Velotausch und der Aktion Bike2School wurden die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen zudem motiviert, ihren Schul- / Arbeitsweg mit dem Velo zurückzulegen. Die Aktion zeigte Wirkung: Total 3100 Kilometer legten die Schülerinnen und Schüler während eines Monats mit ihren Velos zurück.
Erfolgreiche Sensibilisierung und Verhaltensänderungen
Schritt 4: Überprüfen und evaluieren
Um den Erfolg ihres Projektes zu messen, nutze das Eco-Komitee dieselben Fragebögen wie für die Nachhaltigkeitsanalyse. Die Resultate waren erfreulich. Die Schülerinnen und Schüler zeigten ein besseres Verständnis für erneuerbare Energien und auch die Lehrpersonen konnten für einen bewussten Umgang mit Energie sensibilisiert werden.
Besonders positiv ist, dass bei gewissen Personen tatsächlich auch eine Verhaltensänderung stattgefunden hat. Der Eco-Schools-Koordinator berichtet: «Heutzutage hat es weniger Autos auf dem Campus. Bei schönem Wetter nutzen die Schülerinnen und Schüler massenhaft das Velo oder Trottinett».
Und wie weiter?
Nach dem Erfolg im Bereich Energie / Mobilität hat die Internationale Schule La Châtaigneraie in Genf noch lange nicht genug. Das Eco-Komitee arbeitet bereits am nächsten Projekt. In den kommenden Jahren will sich die Schule dem Thema Ernährung widmen. Ein Ziel hat das Eco-Komitee dazu schon formuliert: Die «Planetary Health Diet» soll eingeführt werden.

Das Projekt im Überblick
Name der Schule: Internationale Schule Genf La Châtaigneraie – Sekundarstufe
Art der Schule: privat
Schulstufe(n): Zyklus 3
Anzahl der beteiligten Schülerinnen und Schüler: ca. 420
Thema: Energie
Projektdauer: Januar 2020 – Dezember 2022

Testimonial
«Das Projekt hat gute Initiativen hervorgebracht. Ich bin überzeugt, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen, auch wenn es immer noch vereinzelt Widerstand gegen die Veränderungen gibt.»
Jan Dijkstra, Eco-Schools-Koordinator, La Châtaigneraie