Dies erlaubte ihnen im Fach Mathematik mit den Abfallmengen zu rechnen und sie lernten die Ergebnisse grafisch darzustellen.
ERSTELLEN EINES AKTIONSPLANS – VERKNÜPFUNG MIT DEM UNTERRICHT- INFORMIEREN UND INVOLVIEREN
Projektbeispiel Internationales Institut Lancy
Abfalltrennung spielerisch lernen
Schritt 3: Erstellen eines Aktionsplans
Ein Junge mit einer Kartonschachtel auf dem Rücken, auf welcher eine Aludose aufgemalt ist, schaut sich nervös um. Plötzlich kommt von hinten ein Mädchen angebraust und wirft eine Alubüchse in die Kiste. Der Junge ist entnervt. Das Mädchen jubelt. Sie hat es geschafft, ihr letztes Abfallstück in der korrekten Kartonschachtel der gegnerischen Mannschaft zu entsorgen. Ihre Mannschaft hat das Spiel gewonnen. Dieses Spiel ist eine Massnahme des Eco-Komitees des Internationalen Instituts Lancy im Rahmen ihres Eco-Schools-Projekts zum Thema Abfall. Es war ein voller Erfolg. Der Eco-Koordinator sagt zufrieden: «Das Feedback der Schüler*innen und Lehrpersonen war sehr positiv. Die Kinder konnten sich die Sortierkategorien so auf spielerische Weise einprägen».
Doch damit begnügte sich das Eco-Komitee nicht. Es kreierte Informationstafeln, regte an, dass die Standorte der Abfalleimer überdacht wurden, organisierte einen «Zero-Waste-Tag» und rief die «grüne Brigade» ins Leben – welche nach den Pausen jeweils den Abfall auf dem Pausenplatz einsammelte. Damit verfolgte das Eco-Komitee das Ziel, das Littering an der Schule zu verringern und die Schüler*innen für das Thema Abfall zu sensibilisieren.
Mit Abfall rechnen lernen
Schritt 5: Verknüpfung mit dem Unterricht
Den eingesammelten Abfall vom Pausenplatz wogen die Kinder der «grünen Brigade» entweder mit einer Waage oder massen ihn mit Hilfe des «Abfall-o-meters» – einer Plastikröhre, in die man den Abfall stecken und deren Höhe man ablesen kann. Dies erlaubte ihnen im Fach Mathematik mit den Abfallmengen zu rechnen und sie lernten die Ergebnisse grafisch darzustellen. Das Eco-Schools-Projekt konnte in vielen weiteren Fächern mit dem Lehrplan verknüpft werden: Im Gestaltungsunterricht entwarfen die Schülerinnen und Schüler die Informationstafeln. Die Texte dazu verfassten sie im Französischunterricht und übersetzten diese im Fach Englisch. So konnten die Schüler*innen diverse fachspezifische Kompetenzen aufbauen, während sie das Eco-Schools-Projekt vorantrieben.
Dank einer Internetseite die Abfalltrennung verbessern
Schritt 6: Informieren und involvieren
Wie gelingt es, diese vielen Massnahmen, welche das Internationale Institut Lancy während des Projekts durchgeführt hat, einem breiteren Publikum zugänglich zu machen? Keine einfache Frage – Doch das Eco-Komitee fand auch darauf die passende Antwort. Es erstellte ein Onlinehandbuch, das alle zwei Wochen an die Eltern verschickt wurde. So wurden die Eltern über die Projekte ihrer Kinder informiert und für das Thema Abfall sensibilisiert. Damit die neu platzierten Abfalleimer auch gefunden und genutzt werden, haben die Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse eine Website erstellt, welche die Standorte aller Abfall- und Recyclingcontainer auf dem Schulareal zeigt.
Und wie weiter?
Die «grüne Brigade» wird auch in Zukunft nach den Pausen den liegengebliebenen Abfall auf dem Schulareal des Internationalen Instituts Lancy einsammeln. Die Internetseite mit den Standorten der Abfall- und Recyclingstellen soll auch den kommenden Schüler*innengenerationen die Abfalltrennung erleichtern. Zudem will die Schule das Abfallmanagement generell weiter verbessern. Potenzial sieht sie beispielsweise beim Papierverbrauch.

Das Projekt im Überblick
Name der Schule: Institut International de Lancy
Art der Schule: privat
Schulstufe(n): Zyklus 1 bis 3
Anzahl beteiligter Schülerinnen und Schüler: 1430
Thema: Abfall
Projektdauer: September 2019 – November 2022
Testimonial
«Das Thema dieses ersten Projekts war naheliegend […]. Die umgesetzten Aktionen sind vielfältig, interessant und ermöglichen es, die Schülerinnen und Schüler wirklich einzubeziehen. Jede Aktion wurde erfolgreich durchgeführt und hat ihr Ziel in Bezug auf Wissen und Kompetenzen erreicht».
Guillaume Tourrette, Eco-Schools Koordinator, Internationales Institut Lancy