Das Thema nachhaltige Ernährung bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, mit den Schülerinnen und Schülern ökologische, soziale, wirtschaftliche und gesundheitliche Fragen in Zusammenhang mit der Produktion und dem Konsum von Lebensmitteln im Rahmen eines Eco-Schools-Projekts zu ergründen.
NACHHALTIGE ERNÄHRUNG
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) definiert den Begriff der nachhaltigen Ernährung im Jahr 2010 mit folgenden Worten: «Eine nachhaltige Ernährung schützt und respektiert die biologische Vielfalt und die Ökosysteme, ist kulturell angepasst, zugänglich, wirtschaftlich fair und erschwinglich, ernährungsphysiologisch angemessen, sicher und gesund. Ausserdem ermöglicht sie eine Optimierung der natürlichen und menschlichen Ressourcen.»
Die heutigen Ernährungsgewohnheiten sind jedoch oft mit sozialen Ungerechtigkeiten verbunden und sehr ungesund. Einerseits ist die Bekämpfung von Hunger nach wie vor eine weltweite Herausforderung, andererseits läutet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wegen eines anderen mit der Ernährung verknüpften Problems die Alarmglocke: Übergewicht. Zudem ist die Ernährung mit besonders grossen Umweltfolgen verknüpft. Gegenwärtige Praktiken der Lebensmittelproduktion stellen die Naturräume auf eine harte Probe und tragen zum Klimawandel bei.
Ein Umdenken hin zu nachhaltigeren Ernährungssystemen drängt sich auf, um die Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit sowie die Biodiversität und die Qualität der natürlichen Ressourcen zu gewährleisten.
Was können wir tun?
In der Schweiz sind Lebensmittel jederzeit leicht erhältlich. Ein grosser Teil der produzierten Lebensmittel wird jedoch zwischen der Produktion und ihrem Verzehr verschwendet oder weggeworfen. Diese Verluste entsprechen einer ganzen Mahlzeit pro Tag und Person oder mehreren Millionen Tonnen Nahrung pro Jahr. Die Vermeidung von Lebensmittelabfällen ist nicht nur aus ökologischer und sozialer Sicht sinnvoll, sondern resultiert auch in nicht zu vernachlässigenden finanziellen Einsparungen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt einer nachhaltigen Ernährung ist die Bevorzugung von saisonalen und lokal produzierten Lebensmitteln. Sie ermöglicht eine Reduktion der Transportwege, frischere Lebensmittel, die Verringerung der CO2-Bilanz und die Förderung der lokalen Landwirtschaft sowie des regionalen Handels.
BEISPIELE FÜR BEZÜGE ZUM LEHRPLAN 21
Zyklus 1
Die Schülerinnen und Schüler begutachten, ertasten, riechen und probieren Obst und Gemüse aus dem Schulgarten oder von einem lokalen Bauernhof und bereiten daraus eine kleine Zwischenmahlzeit zu (NMG.1.3.a).
Zyklus 2
Die Schülerinnen und Schüler erzählen in einer Fremdsprache, welche Lebensmittel sie als Pausenverpflegung mögen, besprechen anhand von Beispielen, woher diese Lebensmittel stammen und wie sie damit umgehen (zum Beispiel mit Essensresten) (FS1F.3.B.1.b, FS2E.3.B.1.b, NMG.1.3.f).
Zyklus 3
Die Schülerinnen und Schüler lesen Zeitungsartikel über die globale Dimension der Produktion ausgewählter Lebensmittel, präsentieren ihre Erkenntnisse der Klasse und leiten davon eigene Handlungsstrategien zum nachhaltigen Konsum von Lebensmitteln ab (D.2.B.1.i, WAH.4.5.a, RZG.3.2.e).